Über Umschläge bei Schmerzen

Bei Schmerzen können Umschläge oft mehr Linderung verschaffen, als man das annimmt. Am wichtigsten ist wohl die Temperatur der Umschläge, sowie die Ruhe, Lagerung und Zuwendung der pflegenden Person. Auch Wirkstoffe, z.B. Heilpflanzenextrakte tragen zur Wirkung bei.

Damit wir uns der Wirkung eines Umschlags öffnen können, braucht es eine angenehm ruhige Umgebung. Auch nachher ist noch etwas Ruhe nötig, damit die Wirkung sich entfaltet.

Es ist besser, wenn jemand anderer den Umschlag anbringt, einerseits ist das technisch einfacher, andrerseits ist es eine gute Form heilungsfördernder und tröstender Zuwendung.

Vorsicht: Besonders am Knie besteht die Gefahr, dass ein zu enger oder verrutschter Umschlag die Zirkulation behindert, das führt gelegentlich sogar zu einer tiefen Venenthrombose im Unterschenkel.

Gelenkschmerzen

Bei den meisten Gelenkschmerzen (bei Arthrose) sind warme Umschläge von Nutzen. Wenn das Gelenk überwärmt ist, oder kurz nach Unfällen, sollte eher ein kühler Umschlag versucht werden.

Muskelschmerzen

Schmerzen an der Muskulatur sprechen meist auf entspannende Wärme gut an. Gelegentlich kann ein intensiver Krampf bei jüngeren Leuten aber auch gut mit kühlen oder gar kalten Umschlägen behandelt werden. Sind die Schmerzen durch einen Unfall verursacht, der Muskel also möglicherweise verletzt, so ist es in den ersten Tagen meist besser, zu kühlen, so dass die Muskulatur sich beruhigt und abschwillt. Bei Muskelrissen wird durch anfängliche Kühlung auch die innerliche Blutung gemindert. Nach einigen Tagen wirkt sich die durch Wärme geförderte Durchblutung und Entspannung aber auch hier günstig aus.

Sehnenschmerzen

Schmerzen durch Überlastung der Sehnen, also sogenannte Sehnenscheidenentzündungen, sprechen meist auf intensive Wärme gut an. (Eine Ausnahme sind eigentliche rheumatische Entzündungen, die dann ohnehin ärztlichen Rat erfordern.) Bei gewöhnlichen Ueberlastungsschmerzen im Verlaufe von Sehnen (z.B. in Handnähe) lohnt es sich, nebst Schonung, einen Versuch mit ziemlich heissen Umschlägen (oder Bad) zu machen, die Wirkung ist rasch erkennbar, wenn sie auch bei einmaliger Anwendung nicht von Dauer sein kann.

Rückenschmerzen

Im Allgemeinen warme Umschläge. Bei sehr akuten Schmerzen kann auch ein Eiswickel (ca. 10 Minuten) nützen, da er die Nerven etwas betäubt und damit die Verkrampfung lindert.

Warme Umschläge

Frottiertuch in heissem Wasser getränkt, dann auswringen. Wärme mittels des Handgelenkes oder der Wange testen (nicht mit dem erkranktem Körperteil), sonst kann es durch zu heisse Umschläge Verbrennungen geben. Das feuchtwarme Tuch kommt auf die betreffende Körperregion, mehrfach gefaltet. Darüber ein Plastik, dann Wolldecken etc. Der Umschlag soll weggenommen werden, sobald er sich abkühlt.

Nach warmen Umschlägen soll man sich nicht gerade an die Kälte begeben. (Sollte das doch einmal unausweichlich sein, vorher die Haut mit nassem Waschlappen kurz kühlen).

Grossflächige warme Umschläge (und Bäder) können bei kreislaufgeschwächten Patienten zu Schwindel führen, wenn diese nachher zu rasch aufstehen. Also Vorsicht z.B. bei warmen Anwendungen auf den Rücken, wenn Blutdruck- oder Herzprobleme oder Fieber vorliegen!

Ein warmer Umschlag soll die Durchblutung vermehren oder entspannend wirken. Damit die entspannende Wirkung eintreten kann, ist eine sichere, bequeme und möglichst schmerzarme Lagerung unumgänglich.

Andere warme Umschläge:

  1. Heublumenwickel (besser echte, als nur verdünnter Extrakt).
  2. Zerstossene warme Kartoffeln (Vorsicht: können auch zu heiss sein, speichern die Wärme lange).
  3. Warmer Kirschensteinsack , warme Sandsäcke

Kühle Umschläge

Meistens sind kühle Umschläge besser als eiskalte (Ausnahme: Intensivste Schmerzen, z.B. am Rücken). Günstig sind feuchte Tücher, bei denen das Wasser verdunsten kann, also nicht zudecken.

Ebenso geeignet: Heilerde, Quarkwickel . Oft haben auch Umschläge mit zerquetschten Weisskabis-Blättern (Wirz) eine gute Wirkung.

Kalte Umschläge

Vorsicht: Können Erfrierungen verursachen. Oft besser in ein Tuch eingeschlagen, als direkter Kontakt mit Haut. Eine Möglichkeit im Winter ist, Schnee in einen Plastiksack zu verpacken.



Zusammengestellt von Hansruedi Epprecht.

Letzte Aenderung: 16.01.2006

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