Vorbeugung der Zecken-Krankheiten des Menschen
( Gilt speziell für schweizerische Verhältnisse )
- Vorbeugung von Zeckenstichen
- In welchen Gegenden sind Stiche / Infektionen
möglich, wo nicht?
Höher als 1000-1200m sind in der Schweiz keine Zeckenstiche
zu erwarten.
Die Zecken lassen sich nicht von den Bäumen fallen, wie
früher gesagt wurde. Sie befinden sich bevorzugt an
Gräsern und Gebüsch oder auch am Boden.
- Beim Gehen durch Unterholz und Waldwiesen
möglichst so gehen, dass man die Sträucher und hohes
Gras nicht unnötig streift.Beim Sitzen auf dem Boden
im Wald, am Waldrand, Waldwiesen eine grosse Unterlage verwenden
oder den Boden gut anschauen. Beim Aufstehen Kleider und sich
selber absuchen. Im Frühjahr kann es geschehen, dass
man in ein richtiges "Nest" mit unzähligen kleinen Zecken
sitzt!
- Körper bald nach Waldbesuch auf Zecken
absuchen.Dazu muss man die Kleider ausziehen und
eine gute Beleuchtung haben. Ein Spiegel, oder besser eine zweite
vertraute Person, sind sehr hilfreich. Die Zecken bevorzugen
verborgene Körperstellen (z.B. Haaransatz, Leisten- und
Genitalgegend, Achselhöhle, Rücken etc.), damit sie bei
ihrer Blutmahlzeit nicht gestört werden. In den Kopfhaaren sind beim Menschen kaum Zecken zuerwarten (ausser am Haaransatz im Nacken).
- Hygiene: Bald nach dem Waldaufenthalt ist eine Dusche
oder ein Bad nützlich, evtl. werden noch nicht festsitzende
Zecken weggespült, die Kleider werden gewechselt und die
Kontrolle der Haut findet auf einfache Weise statt.
- (Wahrscheinlich kann der Körpergeruch Zecken anziehen,
so dass eine Dusche oder ein Bad auch vor dem Waldaufenthalt
ratsam sein könnte).
- Kleidung: Baldiger Wechsel der Kleider nach dem
Waldaufenthalt ist sinnvoll (in trockenen Kleidern und Räumen überleben die Zecken nicht lange.)
- Bezüglich Art der Kleider werden geschlossene, helle
Kleider empfohlen. Allerdings müssten die Kleider schon sehr
geschlossen sein damit die Zecken nirgends eindringen. Besonders wichtig ist, das Eindringen der Zecken unter die Beinkleider zu verunmöglichen, die meisten Zecken gelangen ja vom Boden und Gräsern auf den Menschen. Es ist also günstig, wenn zwischen Socken und Hose keine Oeffnung besteht (Socken über die Hose oder "Gamaschen" zB. aus Nylongewebe, oder Strumpfhosen).- Auf hellen Kleidern sind die Tierchen besser sichtbar, es ist
aber nicht jedermanns Angelegenheit, während eines
Waldaufenthaltes immer wieder darauf zu achten...
- Mittel gegen Zecken:
- Repellentien (Insektenabstossende Mittel) auf die Haut
(oder -weniger wirksam- Kleider...?) gesprüht: Sollen eine
gewisse abstossende Wirkung haben, die nach einigen Stunden
nachlässt. Vorsicht: Das meist empfohlene DEET soll bei
Kindern auch schon zu gravierenden Nebenwirkungen am Nervensystem
geführt haben, wenn es (wie empfohlen) grossflächig auf
die Haut gebracht wird.
- Insektizide (Insekten abtötende Mittel) werden
eher bei Haustieren empfohlen.
- Behandlung der Umwelt? Es gab immer wieder Versuche, die Umwelt mit Insektiziden zu behandeln oder die Wirtstiere (zB. Mäuse, Rehe) um die Zecken zu dezimieren. Die Zecken sind aber sehr widerstandsfähig und solches läuft auf völlige Störung des Oekosystems heraus, ist also keine geeignete Massnahme.
- Haustiere: Schon stechende Zecken, z.B. an einem Hund,
sind weniger eine Gefahr als solche, die erst eine
Stichstelle suchen und dann vom (zB. nach Hause gekommenen) Tier
noch irgendwie auf den Menschen wechseln. Eine gesättigte
Zecke sticht nach der Mahlzeit lange nicht mehr, sie kann so auch nicht in Wohnräumen überleben. Wer einem Tier
eine Zecke entfernt, soll nachher seine Hände schonend
reinigen (vgl. unter Desinfektion)
- Zecke
entfernen
-
Desinfektion nach Entfernung der Zecke
- Regelmässige Beobachtung der Stichstelle und ihrer
Umgebung während 1-2 Monaten wegen Hautausschlag (Erythema
migrans). Stichdatum und -Stelle notieren.
- Achten auf andere Krankheitszeichen (grippeartige
Symptome)
Desinfektion nach Entfernung der Zecke
Beispielsweise Betupfen mit Betadinelösung oder einem
anderen guten Desinfektionsmittel. Das Mittel soll während
z.B. einer Minute in genügender Menge vorhanden sein. Eine
verlängerte Wirkung, erwünscht z.B. bei verbliebenem
Zeckenkopf, kann man mit einem Pflaster erreichen, unter das ein
rechtes Quantum Betadine-Wundsalbe o.ä. gegeben wurde ( man
erneuert es einige Male pro Tag ).
Es wird z.T. die Meinung vertreten, dass Borrelien auch normale
Haut durchdringen können, falls diese winzige Risslein hat.
Darum sollte man auch beim Entfernen von Zecken vorsichtig sein,
diese also nicht unnötig berühren und die Hände
nachher sofort desinfizieren oder zumindest gut waschen
(ohne mit einer Bürste zu kratzen).
Das verwendete Desinfektionsmittel soll möglichst
auch eine gewisse Tiefenwirkung haben und seine Wirkung soll
einige Zeit anhalten, es soll also nicht grad verdunsten.
Ausserdem muss das Mittel leicht erhältlich sein und gut
ertragen werden. Auch könnte es eine Rolle spielen, ob durch
das Mittel die örtliche Abwehrkraft beeinträchtigt
wird.
Momentan werden in Fachkreisen hauptsächlich moderne
jodhaltige Präparate empfohlen, vom Typ Betadine
(=Betaisadona) etc..
Uebrigens: Die hier in Frage kommenden Krankheitskeime
überleben in der unbelebten Umwelt nicht gut, sie werden
also kaum mit einem Zeckenentfernungs-Instrument übertragen,
auch wenn dieses das letzte Mal bloss gut gereinigt und nicht
sterilisiert wurde. Wird das gleiche Instrument für
verschiedene Personen verwendet, so soll es aber nach/vor
Gebrauch zB. gut ausgekocht werden.
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Zecken-übertragene Krankheiten des Menschen
Zusammengestellt von
Hansruedi Epprecht.
Letzte Aenderung: 16.01.2006
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